Cumuli, Cirren und Co.

Über der Piz-Nair-Kette im Oberengadin hat sich eine besonders stark ausgeprägte Cumulus-lenticularis-Wolke gebildet.

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Wolken interessieren uns, weil sie das Wetter bestimmen - und das Wetter ist uns wichtig, weil es unseren Alltag mitbestimmt und nicht zuletzt für ständigen Gesprächsstoff sorgt. Wolken beschäftigen aber auch die mensch-liche Phantasie, insbesondere, wenn ihre vielfältigen Formen zu konkreten Bildern und figürlichen Deutungen Anlass geben.
Die Wetterkundigen bezeichnen die Wolken allerdings eher nach meteorologischen als animistischen Gesichtspunkten. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenlage über Boden  werden hohe Wolken (um 6000 -10000 m), mittelhohe Wolken (rund 4000 m) und tiefe Wolken (rund 2000 m) unterschieden, wobei einige Wolkenarten in mehr als einer Höhen-stufe auftreten können. Die Wolkenarten werden grundsätzlich in Schichtwolken (Stra-tus) und Haufenwolken (Cumulus) unterteilt. Während Schichtwolken keine klar definier-ten Formen zeigen, sondern frei verteilte Eis-kristalle oder Wassertröpfchen am Himmel auftauchen, erscheinen Haufenwolken in strukturierten Formen mit scharf begrenzten Umrissen.

Hohe Wolken
In grosser Höhe, wo die Luft am kältesten ist, entstehen Eiswolken (Cirren).
Cirruswolken sind an den federartigen Struk-turen zu erkennen. Parallele, streifenförmige Cirren, die sich bald auflösen, kündigen eine Wetterberuhigung an.
Cirrostratus (Schleierwolken): Verdichten sich die Cirren zu einer Schichtwolke, so entsteht ein milchiger Schleier aus Eiskristallen auf
6000 - 8000 m Höhe. Bei gleichzeitig fallen-dem Luftdruck kündigt der Cirrostratus eine Warmfront an, und der Regen lässt nicht mehr lange auf sich warten.
Cirrocumulus, eine seltene Wolkenart, die  aus flockenförmigen, manchmal gerippt auf-tretenden Wattebällchen besteht. Grössere, aus westlicher Richtung eintreffende Cirro-cumulusfelder kündigen nasses Wetter an. Auch vor Warm- und Kaltfronten mit Föhn-strömung ist die Wolkenart zu beobachten.

Mittelhohe Wolken
Altocumulus: Haufenwolken, die in Höhen zwischen 3000 und 6000 m in mannigfalti-gen Formen auftreten (in Ballen, Linsen oder Walzen). Sind nur wenige Gruppen von Alto-cumulus zu sehen, bleibt das Wetter stabil.
Gehäufte Ac weisen hingegen auf einen Wet-terumschlag hin (Wind, Regen, Gewitter). Je langsamer sich die Wolken verdichten und aufquellen, desto nachhaltiger wird die Wetterverschlechterung sein.
Zeigen Ac-Wolken die typische Linsenform, liegt Föhn in der Luft.
Altostratus ist eine Wasserwolke, welche die Sonne hinter einem trüben Milchschleier versteckt. Ohne Verdichtungstendenz ist sie harmlos, zunehmend dichter werdend zeigt sie eine herannahende Warmfront an.

Tiefe Wolken
Stratocumulus (Sc): Ein Cumulus, der sich zu einer Wolkenschicht verdichtet, weil eine In-versionsschicht eine Ausdehnung gegen oben verhindert. Diese Wolke ist wegen ihrer
Bällchen und Wellen leicht mit Altocumulus zu verwechseln, befindet sich aber nur in 500 bis 2000 m Höhe. Meistens ist Sc ein Garant für stabiles Schönwetter (Hochdruck-lage). Manchmal aber verdichtet Sc sich zu Schicht- und Regenwolken.
Stratus: Tiefhängende Wolkenschicht (Nebel oder Hochnebel in den Tallagen) - „Nebel-meer“, mit Vorteil von oben zu bewun-dern.
Cumulus: Wasserwolke, deren aufquellende Form an Blumenkohl erinnert. Der Cumulus ist zwischen wenigen hundert Metern und 6000 m Höhe zu finden. Bei Hangaufwind (Thermik) ist meistens über dem Berggrat ein Cumulus zu sehen.

Besondere Cumulus-Wolken
Cumulus congestus (Cu con): Eine imposan-te Wolkenart, die im Sommer in kurzer Zeit und sehr schnell in die Höhe quillt. Die obe-ren Schichten ihren Schatten auf die unteren, wodurch die Unterseite dunkelgrau aussieht. Im weiteren Verlauf zeigt sich, ob die Energie für ein weiteres Aufquellen zu einem Cumu-lonimbus ausreicht, oder ob sich der Cu con wieder auflöst. Jedenfalls ist die Temperatur-schichtung schon instabil und ein Gewitter ist wahrscheinlich.
Cumulonimbus (Cb): Beginnt der Cu con in seinen oberen Schichten zu vereisen, wird er als Cumulonimbus bezeichnet. Meistens wird dann ein breiter Amboss sichtbar („Cirren-Schirm“). Das Naturschauspiel Gewitter beginnt.
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